Tag 400 – Kinder bereichern die Welt

15. September 2015

3377Bevor ich mit der Reihe, wie man die Beziehung zum eigenen Kind verbessern kann fortfahre, möchte ich einen ganz speziellen Blog dazwischen schieben, als ein Dankeschön an meine Tochter.

Sie lebt nicht in meinem Haushalt. Sie lebt mit ihrem Vater in einem anderen Land, sogar auf einem anderen Kontinent. In Zeiten der globalen Verkehrsvernetzung und der uns zur Verfügung stehenden Freizeit, schaffen wir es ca. 8 Wochen im Jahr gemeinsam zu verbringen. In manchen Jahren mehr in manchen weniger. Sie hat gerade ihre Sommerferien bei mir verbracht.

Die Zeit mit meiner Tochter ist unwidersprochen etwas sehr wichtiges für mich und für meine Tochter. Es ist eine andere Art von Beziehung als die gemeine Mutter-Tochter-Beziehung – das ist klar, wir haben keinen üblichen Alltag. Die Zeit unserer Begegnungen ist für uns beide etwas Besonderes.

Nach jedem Besuch vermisse ich sie eine zeitlang. Mit Vermissen meine ich die Momente, in denen ich in die Vergangenheit abschweife und mir die gemeinsamen Augenblicke noch einmal vor Augen führe. Nun ist das Erinnern an sich kein Ding, das Problem ist, wenn ich innerhalb der Erinnerungen ‘negative’ aber auch ‘positive’ Emotionen oder Gefühle generiere. Ehrlich betrachtet haben die ‘positiven’ Gefühle eindeutig ‘negative’ Unterlagerungen, denn das Positive entsteht immer in Polarität zum Negativen.

Ich habe mir die spezifischen Inhalte meines ‘Vermissens’ mal näher angeschaut, warum ‘vermisse’ ich eigentlich meine Tochter, was ist es genau was ich da ‘vermisse’? Ich habe festgestellt, dass es hierbei gar nicht um meine Tochter an sich ging, oft waren es Aspekte meiner Selbst, die ich in Abhängigkeit in der Beziehung zu meiner Tochter definiert habe.

Zum Beispiel, dass ich mit ihr zusammen ‘Kinder-Sachen’ machen dürfte, die ich als Erwachsene nicht glaubte machen zu können. Zum Beispiel fragt meine Tochter jeden Hundebeistzer auf ihrem Weg, ob sie den Hund streicheln darf/kann. Sie liebt Hunde und so möchte sie jeden Hund mal anfassen, den sie auf der Straße sieht. Ich habe es ebenfalls genossen, mit den Hundebeitzern ins Gespräch zu kommen, mit den Hunden zu spielen, und einen kurzen Augenblick des Kennenlernens zu erleben. Alleine hätte ich mich nie getraut, auf diese Weise Menschen anzusprechen. Mit und durch meine Tochter war es mir möglich diese Art von Begegnungen zu erkunden. Ich habe entdeckt, dass wenn ich mir die energetischen Ladungen (Gefühle und Emotionen) selbst-vergebe, die ich auf die Beziehung zu meiner Tochter projeziert habe, ich dann tatsächlich meine Tochter als Wesen ‘vermisse’. Ich nutze Erinnerungen um zu reflektieren und nicht um irgend ein separiertes Teil von mir innerhalb einer Bewußtseins-Simulation scheinbar ‘aufleben’ zu lassen.

So habe ich gelernt die gemeinsame Zeit mit meiner Tochter zum Selbst-Wachstum zu nutzen. Sie zeigt mir neue Sachen an mir auf, läßt mich neue Aspekte meiner Selbst entdecken und erkunden, die ich in meinem täglichen Leben einbauen kann. Ich kann fortan auch ohne sie mit Hundbesitzern und ihren Hunden ins Gespräch kommen. Haustiere sind eine schöne Sache, ALLE Hundebesitzer sprechen gerne über ihre Hunde (aber nicht jeder Hund läßt sich streicheln – haha). Und so bin ich meiner Tochter unendlich dankbar für die Art und Weise wie sie meine Welt bereichert!



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