Tag 363 – Kann man Schmerzen ignorieren?

12. Mai 2014
http://fc04.deviantart.net/fs13/f/2007/039/2/a/Pain_Killer_by_dholl.jpg

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Ich habe höllische Rückenschmerzen. Ich vermute den Ischiasnerv, weil der Schmerz auch in mein linkes Bein zieht. Ich dachte zuerst an die Bandscheibe, aber es ist nicht meine Wirbelsäule, die weh tut, der Schmerz sitzt einwenig links von der Wirbelsäule, und es tut immer gleich weh, egal ob ich mich bewege oder nicht.

Ich schlafe seit ca. einer Woche auf dem Boden. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass dies eines der Ursachen ist, es zieht auch einwenig, aber weil es so heiß ist, empfinde ich den Zug als angenehm. Mein Körper scheinbar nicht so, auch aufm Boden liegen, findet er nicht so toll.

Ich habe diese Schmerzen eine Woche lang ‘gezüchtet’. Ich habe mich schon irgendwie nicht wohl gefühlt. Da ich manchmal Pilates mache, habe ich es auf den Sport geschoben. Und doch, auch wenn ich länger keinen Sport mache, habe ich einen solchen Schmerz noch nicht gehabt. Eigentlich wußte ich, dass es kein Muskelkater oder ähnliches ist.

Meine Fähigkeit Schmerzen zu ignorieren, die Zeichen, die mir mein Körper gibt einfach wegzuwischen, ist schon erstaunlich. Heute war es schon so schlimm, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte.

Was mich vor allem erschüttert, ist meine Beziehung zu mir Selbst. Ich habe Schmerzen, und es interessiert mich nicht, ich gehe nicht in-mich und schaue, was sich geändert hat, ich untersuche die Ursache nicht – jedenfalls nicht sofort. Ich lasse den Schmerz akkumulieren.

Und es ist nicht wirklich so, dass es mich überhaupt nicht bewegt. Ich fühle mich schon ‘schlecht’. Ich akkumuliere ebenfalls eine negative Reaktion auf die Schmerzen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu sehen und zu erkennen, dass eben diese negative Reaktion auf Schmerzen, eigentlich auch die Grundlage für meine Ignoranz ist, weil ich mich einfach nicht mit etwas beschäftigen will, was mich ‘negativ’ stimmt, obwohl es doch den Schmerz nur verschlimmert und zu der Akkumulation des Schmerzes beiträgt – und ich praktisch den Zustand der mir unangenehm ist, die Schmerzen, noch weiter ausdehne und verlängere.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe sogar wenn es um meinen eigenen Körperzustand geht, mich durch Emotionen leiten zu lassen, und weil mich Schmerzen ‘schlecht’ fühlen lassen, sie einfach zu ignorieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe Schmerzen ‘negativ’ zu beladen, und automatisiert eine negative Reaktion und einen Widerwillen in-mir und als-mich zu generieren, wenn ich Schmerzen empfinde, ohne zu sehen, zu realisieren und zu verstehen, dass sich innerhalb von meiner Reaktion meine Trennung von meinem Körper widerspiegelt, weil mein Körper mir ziemlich deutliche Zeichen gibt, dass irgend etwas nicht stimmt, und ich es einfach nicht hören will. Es gibt diese schöne Redewendung “Wer nicht hören will, muss spüren”.
Fortsetzung folgt…



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