Tag 87 – Der ‚Putzen‘-Charakter Selbst-Vergebung

8. Oktober 2012

Dieser Blog ist eine Fortsetzung des gestrigen Eintrags: Tag 86 – Der ‚Putzen‘-Charakter

Ich vergebe es mir, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu sehen und zu erkennen, dass ein ‚Besitz‘ nicht nur die Freude es zu haben bedeutet, sondern vorallem Verantwortung. Und in diesem Fall, die Verantwortung meinen Schreibtisch in Ordnung zu halten und es zu säubern.

Darin vergebe ich mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen und zu sehen, wie meine Mutter mir Verantwortung beibringen wollte, indem sie mir ein Möbelstück geschenkt hat.

Darin vergebe ich mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe zu glauben und zu denken, ich könnte nur den ’schönen‘ Part der Erfahrung, einen Schreibtisch zu besitzen, haben, ohne die dazugehörige Verantwortung, weil ich als Kind mich daran gewöhnt habe, dass andere Verantwortung für mich tragen, wie z.B. meine Mutter, die um mich herum aufräumte, kochte, wusch usw.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe sauer und verärgert auf die Autorität meiner Mutter zu reagieren, und sie dafür zu hassen, dass sie mich dazu zwingt, meinen Schreibtisch aufzuräumen, anstatt zu erkennen, dass meine Reaktion ein Hinweis darauf ist, dass ich meine Selbst-Verantwortung aufgegeben habe, denn ich hätte eins und gleich mit meiner Mutter stehen können, und meine Verantwortung in Bezug auf meinen Schreibtisch tragen können, und z.B. ihre Putztechnik testen können, und gegebenfalls meine eigene entwickeln können.

Darin vergebe ich mir selbst, dass ich es nicht akzeptiert und mir nicht erlaubt habe zu erkennen, dass meine Reaktion schlichtweg eine Rechtfertigung dafür war, weiterhin keine Verantwortung für den Schreibtisch tragen zu müssen und zu wollen, ich habe es vorgezogen, meiner Mutter Vorwürfe zu machen, und sie als ‚kontrollsüchtig‘ und ‚putzsüchtig‘ zu bewerten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass ich an den Vorurteilen und Bewertungen, die ich in Bezug auf meine Mutter erschaffen habe, festgehalten habe, um mein eigenes Dasein rechtfertigen zu können, meinen Unwillen meine Verantwortung zu sehen, zu erkennen und zu tragen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe meine Mutter als ‚putzsüchtig‘ zu bewerten und zu verurteilen, weil ich mich darin als was ‚besseres‘ darstellen konnte, und mein Dasein als ‚Ich hasse Putzen‘-Charakter weiterhin rechtfertigen und ausleben konnte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe Angst davor zu haben, wie meine Mutter zu werden, wenn ich es zulassen sollte das Putzen doch zu mögen, weil ich nicht bereit war meine Vorurteile, Bewertungen und den passenden Charakter loszulassen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass solange ich an den Urteilen und Bewertungen, die ich in Hinblick auf meine Mutter als der ‚Ich hasse Putzen‘-Charakter erschaffen und ausgelebt habe, festhalte und sie nicht loslasse, ich ein Sklave dieses Charakters bin, weil ich mich selbst beschränke, mich in meiner Ganzheit zu erleben, z.B. Freunde am Saubermachen zu haben, Saubermachen als einen Teil der gesamten Erfahrung etwas zu besitzen und die Verantwortung für den Besitz zu tragen, zu sehen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu sehen und zu erkennen, dass wenn ich mich zu etwas ‚gezwungen‘ fülhe, es ein Hinweis darauf ist, dass ich keine Selbst-Verantwortung tragen will, denn nur als ein selbst-verantwortliches Wesen, kann ich die Welt die mich umgibt selbst-bestimmt lenken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu sehen und zu erkennen, dass mein Festhalten and Vorurteilen und Bewertungen, die ich im Hinblick auf meine Mutter erschaffen habe, ein Festhalten an meinem Selbst-Interesse war, und so konnte ich meinen ‚Ich hasse Putzen‘-Character rechtfertigen und ausleben, mich im Recht fühlen, und deshalb auch so weiter machen und keinen Anlass zur Veränderung sehen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe zu glauben und zu denken, dass man Sachen/Gegenstände besitzen kann, ohne die Verantwortung dafür zu tragen, ohne zu sehen und zu erkennen, welche Konsequenzen dass mit sich bringt – genauso wie wir mit unserer Welt/der Erde umgehen, wir besitzen und besetzen sie, ohne die Gesamtverantwortung für die Welt und darin für uns selber zu tragen – mit der Folge, dass heute fast die Hälfte der Weltbevölkerung unter der Armutsgrenze lebt, und wir den Zustand der Natur, Tiere, Klimas an den Abgrund gebracht haben – und immer noch begreifen wir nicht, dass es WIR sind die die Verantwortung dafür tragen! Und dass es in unserer Hand liegt, dies zu ändern.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe mich mit den Gefühlen und Emotionen identifiziert zu haben, die ich als Reaktion auf meine Mutter erschaffen habe, und somit einen Ich hasse das Putzen‘-Charakter erschaffen zu haben, anstatt zu erkennen, dass es überhaupt nichts mit dem Putzen zu tun hatte, sondern mit meinem Widerwillen Selbst-Verantwortung zu lernen und zu leben – und auf diese Weise habe ich mich selbst in einer Selbst-Definition versklavt, und mich davor bewahrt zu erkennen, wer ich wirklich bin, und zu was ich tatsächlich fähig bin – ein Wesen zu werden, dass Selbst-Verantwortung in Selbst-Ehrlichkeit erkennt und lebt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe mich mit den Bewertungen und Urteilen meiner Mutter – ich sei ‚faul‘ ‚unordentlich‘ und ’schlampig‘ identifiziert und laut dessen definiert zu haben, weil meine Mutter es immer und immer wieder widerholt hat, mit dem Glauben, sie könnte mich doch dazu motivieren, Putzen zu mögen, doch stattdessen habe ich es mir innerhalb der Bewertungen und Urteile sozusagen gemütlich gemacht, und mich selbst ‚aufgegeben‘ und so akzeptiert, definiert und ausgelebt, wie ich von ‚außen‘ benannt wurde.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen und zu sehen, dass es nicht darauf ankommt was andere über mich denken, wie sie meine Art Ordnung zu halten bewerten, sondern viel mehr was ich in Selbst-Ehrlichkeit für mich selbst entscheide, wie ich mich selbst ordne, ob ich damit leben kann (ich spreche hier von meiner eigenen Wohnung, wo ich alleine lebe, würde ich mit anderen zusammenleben, müßte man wiederrum in Selbst-Ehrlichkeit und Selbst-Verantwortung die Situation betrachten).



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