Tag 80 – Beim nächsten Mann wird alles anders

27. September 2012

Ich habe mich heute mir jemandem über Liebesbeziehungen unterhalten.  In diesem Blog möchte ich einen Punkt daraus betrachten. Den Glauben, dass man in der nächsten Beziehung alles besser machen wird, und überhaupt dass alles besser und schöner wird. Wenn wir eine ‚neue‘ Beziehung‚ eingehen, glauben wir alles hinter uns lassen und ein neues Kapitel aufschlagen zu können. Wir begraben all die schlechten Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen und bilden uns ein, wir hätten uns geändert. Wir glauben zu wissen, was ‚falsch‘ gelaufen ist, und versprechen uns nie wieder die selben Fehler zu machen, und doch kehren früher oder später exakt die selben Momente, Konflikte, Streitigkeiten, Irritationen auf und die Flucht nach vorne beginnt von Neuem…

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe zu glauben und zu denken, dass wenn ich eine neue Beziehung starte, ich alles hinter mir lassen kann, in dem ich es begrabe und ignoriere, ohne mir erlaubt zu haben zu erkennen, dass dieses Begraben bloße Unterdrückung und Aufsammlung ist, und obwohl scheinbar ‚unsichtbar‘ —  bleibt alles weiterhin bestehend als mein Unbewußtsein und Unterbewußtsein, und ich praktisch meine Selbst-Verantwortung aufgebe und mir selbst als der Mind/Verstand — aufgeteilt ins bewußte, unterbewußte und unbewußte — völlig automatisiert — das Ruder überlasse, um am Ende scheinbar keine Ahnung mehr habe, wie ich ein solches Durcheinander als mein Leben manifestieren konnte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht  zu erkennen und verstehen, dass das was ich als NEU erlebe, das neue ICH, dass ich glaube zu sein, wenn ich mich auf eine neue Beziehung einlasse, eine neue Persönlichkeit, und neue Charaktere sind, die ich kreire — und dass es in Wahrheit eine weitere Ansammlung von Lügen, Illusionen, Manipulationen sind, die mich weiter und weiter in mir selbst aufspalten und ich mich somit immer weiter und weiter von mir selbst als das Physische trenne.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass das positive Erlebnis, das ich innerhalb dieser als NEU interpretierter Erfahrung, schiere Angst ist, mir selbst als die Gesamtheit all dieses angesammelten emotionalen und mentalen ‚Gepäcks‘ zu begegnen, mir selbst ins Gesicht schauen zu wollen und zu betrachten, WER BIN ICH eigentlich innerhalb all dieser Erfahrungen, die ich manifestiere und kreire, nur um mich von mir selbst ablenken zu können.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe zu glauben eine ’neue‘ Person könnte mir dabei helfen, ein ’neuer‘ Mensch zu werden — jemand der ich wieder sein will, den ich wieder mag — ohne mir erlaubt zu haben zu erkennen, dass alles was ich als der Mind/Verstand aufbaue, auf Vergangenem beruht, und Vergangenes wieder zum Vorschein bringen wird — alle meine ‚alten‘ Ich’s, vermengt mit all den ‚alten‘ Ich’s der anderen Person/des anderen Minds/Verstandes und wir uns somit mit gegenseitigem Einverständnis noch tiefer in die Scheiße reiten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass die wichtigste Beziehung die existiert die mit mir Selbst ist, und dass wenn ich nicht im Detail weiß wer ich bin, und was ich da eigentlich manifestiere, ich eine andere Person innerhalb einer Beziehung nur ausnutze, gebrauche und mißbrauche, um mich von meinem eigenen Mißständen ablenken zu können, meine Fuckups auf eine andere Person projezieren zu können, um in der Illusion eines ‚WIR‘ ein Mind-Gefängnis zu erschaffen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe meine vergangenen Beziehungen nur aus dem Ansatzpunkt aus betrachtet zu haben, was der andere ‚falsch‘ gemacht hat, ohne jemals wirklich in Selbst-Ehrlichkeit zu reflektieren, wer ich selbst darin war, die Verantwortung für MEIN zutun zu tragen, und auch wenn ich an einigen Stellen ‚Schuld‘ auf meiner Seite gesehen habe, habe ich nie auf praktische Weise betrachtet, wie ich mich innerhalb dieser Verhaltensmuster ändern kann und muss — ganz praktisch und konkret — und dass ich sicher gestellt hätte, dass ich mich innerhalb dieser Verhaltensmuster wirklich verändert habe, bevor ich eine neue Beziehung eingehe.

Darin vergebe ich mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe zu glauben und ein Urteil getroffen zu haben, dass es einfach nicht DER richtige für mich war, und dass ich weiter suchen und ausprobieren muss, bis ich den richtigen Mann finde, ohne mir erlaubt zu haben zu erkennen, dass ‚richtig‘ in Wahrheit heißt, jemanden der mich als das ‚Durcheinander/Fuckup‘ akzeptiert und toleriert, was in Wahrheit bedeutet, dass ich jemanden suche, der gerne ausgenutzt, gebraucht und mißbraucht wird! Weil ich einfach KEINE Selbst-Verantwortung tragen will.

Ich erkenne und verstehe, dass wenn ich wirklich eine ’neue‘ Beziehung anfangen will, ich erst alle meine ‚alten‘ Ich’s aufräumen, ausräumen und auflösen muss! Und dass es KEIN Ausrede darin gibt, weil jegliche Projektion meiner eigenen Mißstände/Fuckups auf einer anderen Person schierer Mißbrauch ist.

Ich erkenne und verstehe, dass alle meine vergangenen Beziehungen auf angesammelten emotionalen, mantalen, unterdrückten Erlebnissen basieren, und ich darin KEIN Selbst-Bestimmtes und Selbst-Verantwortliches Wesen bin, sondern ein Organischer Roboter, der seine Vergangenheit immer wieder wiederholt.

Ich erkenne und verstehe, dass ich KEINE stabile Beziehung kreiren kann, solange ich nicht selbst stabil bin und im Detail weiß WER ich bin — was mich motiviert, bestimmt, kontrolliert.

Neue Beziehungen zu kreiren, in dem Glauben dass beim nächsten Mann alles anders wird, ist wie wenn man Karten spielt und glaubt jedes mal ein neues Blatt in der Hand zu haben, ohne zu erkennen, dass es immer und immer und immer und immer das SELBE Blatt ist, das ausgeteilt wird — man SELBST.

Damit verpflichte ich mich, mit Schreiben, Selbst-Vergebung und einer praktischen Anleitung zur Selbst-Korrektur mich von all den ‚alten‘ Ich’s zu befreien, ferner die Beziehung zu mir selbst zu etablieren, mich selbst dabei zu unterstützen und zu fördern, mich als der automatisierte organische Roboter zu stoppen und als LEBEN wiederzugebären.

Ich verpflichte mich als das Begehren nach einer ’neuen‘ Beziehung zu stoppen, weil ich erkenne und verstehe, dass eine ’neue‘ Beziehung‘, ein ’neuer‘ Partner, mich nie und nimmer ’näher‘ zu mir selbst bringen kann, und dass ich solange ich mich nicht selbst aufgeräumt habe, keine Beziehung die auf Gleichheit basiert formen und kreiren kann.

Ich verstehe und erkenne, dass eine Beziehung die von zwei Partnern gegründet wird, die beide selbst-bestimmend und selbst-verantwortlich sind, die einzige Beziehung ist, die es Wert ist eingegangen zu werden, weil in einer solchen Beziehung keiner der Partner seinen eigenen Mißt auf dem Gegenüber projeziert bzw. von seinen eigenen Mißständen ablenkt, und somit die Beziehung zum Selbszzweck ausnutzt, gebraucht und mißbraucht.

 

Ich möchte an dieser Stelle ein Interview empfehlen, dass mir geholfen hat, mich selbst innerhalb meines Wunsches nach Liebe, Beziehungen, Intimität zu realisieren, und zu erkennen was LIEBE und der Wunsch nach Beziehungen tatsächlich sind, und welche Konsequenzen ein Streben nach solchen hat:
Reptilians – Why Love is so Addictive – Part 47

 

Bildgestaltung: Marlen Vargas del Razo
Facebook: http://www.facebook.com/marlen.delrazo
Blog: http://marlenvargasdelrazo.wordpress.com/

 

 



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