Tag 68 – Ich folge Dir – Selbst-Vergebung (I follow You – Self-Forgiveness)

22. August 2012

In den letzten Tagen hatte ich Besuch. Ich habe meine tägliche Routine aufgegeben und mich vollkommen meinem Besuch ‚angepasst‘. In meinem Inneren/Mind/Verstand habe ich insgeheim einen Vorwurf gegen diese Person gerichtet, dass sie mich in meiner Routine stört. Überhaupt habe ich alle möglichen Back-Chats und Hintergedanken erlaubt und zugelassen, damit ich ja keine Verantwortung für mich selber tragen muß.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe meinem Besuch vorzuwerfen, dass ich in meiner täglichen Routine gestört werde, ohne dass ich in Selbst-Ehrlichkeit mir eingestanden hätte, dass ich absichtlich und gerne den Besuch dazu genutzt habe, meine Verpflichtungen, Tätigkeiten, den Prozess aufzuschieben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen und zu verstehen, dass jeglicher Vorwurf den ich in mir hege, immer eine Selbsttäuschung und eine Manipulation ist, die Eigenverantwortung wegzuschieben und zu ignorieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe Angst davor zu haben, dass ein Besucher sich bei mir langweilen würde und dass ich deshalb immer für Unterhaltung sorgen muss, ohne mir erlaubt zu haben zu erkennen, dass meine Motivation meine Besucher zu unterhalten, nicht darin liegt mich frei mit ihnen auszutauschen und frei auszudrücken, uns kennenzulernen, sondern es ist viel mehr Angst die mich vorantreibt: Angst als jemand ’schlechtes‘, ‚verrücktes‘ oder ‚langweiliges‘ verurteilt zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass wenn ich mich ‚verstelle‘ um zu gefallen, ich eine Lüge kreire und dass damit die ganze Beziehung/den Kontakt mit der Person eine Täuschung und ein Betrug ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe Angst vor Isolation und dem Alleinsein zu haben, und mich deshlab zu verstellen, mich anzupassen und mich somit zu kompromittieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe meinem Besuch vorzuwerfen, dass ich mich für ihn/sie kompromittieren muss, ohne mir erlaubt zu haben zu erkennen, dass dieser Vorwurf nur an mich selbst gerichtet werden kann, weil ich es in Wahrheit selbst bin, die mich kompromittiert – ICH verstelle mich, ICH passe mich an!

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe eine Beziehung mit allen mich umgebenden Personen zu erschaffen, in der ich mich sowohl selbst, aber auch mein Gegenüber in bestimmten, zu erwartenden Verhaltensweisen, Charakteren gefangen halte und extreme Angst davor habe, mich außerhalb dieser automatisierten Verhaltensmuster zu bewegen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass wenn ich eine Beziehung mit jemandem aufbaue und kreire, die Beziehung selbst dann wichtiger wird als die Wesen und damit das Leben selbst  – was bedeutet, dass es meine größte Sorge ist, diese Beziehung aufrechtzuerhalten – komme was da wolle – ungeachtet dessen ob der Kontakt/die Beziehung beide/alle Teilnehmer in ihrer Wesenheit unterstützt oder z.B. freien Ausdruck erlaubt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe mich als eine ‚folgsame‘, ‚devote‘ Person/Charakter definiert zu haben, was zur Folge hat, dass ich mich völlig automatisch ‚anpasse‘ und ‚folge‘, insgeheim aber Vorwürfe meinen Freunden/Bekannten/Familie gegenüber mache, dass sie mich nicht so akzeptieren, wie ich ‚wirklich‘ bin – schlichtweg weil ich mich vor meiner eigenen Angst – meinen selbst-kreirten Charakter zu brechen/zu verlassen – verstecke.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe mich derart zu kompromittieren und mich selbst zu verleugnen, dass ich heute – wenn ich mir selbst-kritisch und selbst-ehrlich alle Kontakte/Beziehungen, die ich aufgebaut und kreirt habe betrachte – ich feststellen muss, dass sie allesamt verlogen und erstunken sind, und dass ich höllische Angst davor habe, dass meine ‚Lügen’/’Maskaraden’/’Charaktere‘ enthüllt werden könnten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe den Selbst-Kompromittierung, die ich in-mir und als-mich erschaffen, erlaubt und zugelassen habe, auf andere zu projezieren und zu glauben, dass andere mich ‚zwingen‘ mich anzupassen und zu ihnen zu folgen, wo doch in Wahrheit ich es selbst bin, die die volle Verantwortung für mich selber trägt – und für alles was ich mir selbst erlaubt habe zu sein und zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen und mir in Selbst-Ehrlichkeit einzugestehen, dass ich absichtlich die Ausrede und Rechtfertigung benutze, dass ich ‚unfąhig‘ bin, mich in Gesellschaft anderer frei auszudrücken, damit ich weiter so machen kann wie bis jetzt – nämlich die Verantwortung für mich selbst und für meine Taten, Handlungen auf andere abwälzen zu können.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es akzeptiert und mir erlaubt habe nicht zu erkennen, dass ICH das Problem bin und NICHT die anderen.

 

Bildgestaltung: Anna Brix Thomsen
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